Willkommen in Arnoldsgrün
Im Jahr 1301 hieß unser Waldhufendorf noch „Arnsgrun” und ist nun schon zum Arnoldsgrün gewachsen. Wachsen sieht man auch all das Grün, das rings um das Dorf die schöne Landschaft prägt.
Und mittendrin steht unsere Dorfkirche – die Marienkirche.
Adresse
Marienkirche Arnoldsgrün
Kirchsteig 1A
08261 Arnoldsgrün
Kontakt
Pfarrer Philipp-Immanel Albert
Kirchstr. 5, 08261 Schöneck
Telefon: 03 74 64 / 3 38 22
E-Mail:
Kirchgemeindeverwaltung
Görnitzer Weg 8, 08606 Oelsnitz
Telefon: 03 74 21 / 2 29 29
E-Mail:
Das Geläut der Marienkirche Arnoldsgrün
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15.00 Uhr
Geschichte
Arnoldsgrün war eine fränkische Siedlung, wie der Name mit der Endung „-grün” erkennen läßt. Der Ort wird erstmals 1301 urkundlich erwähnt. Die Kirche selbst wird nachweislich erstmals im Jahr 1413 erwähnt. Sie wurde der Jungfrau Maria geweiht.
Über das frühere Aussehen ist nichts bekannt. In der älteren Sächsischen Kirchgalerie ist bereits das Bild des heutigen Zustandes zu sehen. Nach einem Brand im Jahr 1833 wurde das Gotteshauses in seiner heutigen Form erbaut. Nur der an der Südostseite stehende Turm stammt noch aus der Zeit kurz nach dem Dreißigjährigen Kriege. Sein starkes Mauerwerk und die kleinen schießschartenartigen Fenster erinnern an alte Wehrkirchen.
Das Innere des länglich rechteckigen, einfach ausgestatteten Gotteshauses ist mit zwei Emporen versehen. An der westlichen Schmalseite steht auf der ersten Empore die Orgel. Sie wurde von dem am 25. September 1792 als Sohn des Arnoldsgrüner Pfarrer geborenen Christian Gottlob Steinmüller geschaffen. Er lernte bei dem damals bekannten Orgelbaumeister Johann Gottlob Trampeli in Adorf. Auf der gegenüberliegenden östlichen Schmalseite steht der schmucklose, bescheidene Kanzelaltar. Über dem Schalldeckel der Kanzel ist das Auge Gottes im Dreieck umgeben von einem Strahlenkranz angebracht. An der ersten Empore der nördlichen Längsseite hängt ein lebensgroßes Kruzifix. Dessen zeitliche Herkunft ist leider unbekannt.
Aus den frühesten Jahren der Kirche stammt der Taufstein. Er wird auf die Zeit zwischen Spätromanik und Frühgotik datiert. Das wohl älteste Ausstattungsstück der Arnoldsgrüner Kirche steht inzwischen wieder in deren Innerem. Noch bis in die dreißiger Jahre war es neben dem Turmeingang im Freien aufgestellt und diente als Blumenschale. Die fachgemäße Restauration und Sicherstellung ist dem Vater des damaligen Pfarrers Heinz Ihle zu verdanken, der das Gotteshaus erneuerte.
Besondere Beachtung verdienen auch die beiden noch erhaltenen Glocken. Ursprünglich gab es drei. Die Kleinste wurde “Opfer ” des Zweiten Weltkrieges. Von kunstgeschichtlicher Bedeutung ist die große Glocke. Sie stammt aus dem Jahre 1555 und trägt die Umschrift: “VERBUM DOMINI MANET IN AETERNUM ALMECHTIGER GOTT HILF MIR DV 55 HANS STAIN”. Dazu trägt sie einen reichen Reliefschmuck mit Bildern von Adam und Eva. Die frühere mittlere und heutige kleine Glocke ist mit einem Kruzifix und Darstellungen von Maria und Johannes geschmückt.
Kurzer geschichtlicher Abriss
um 1200 | Arnoldsgrün wird gegründet, aus jener Zeit stammt vermutlich das älteste noch vorhandene Zeugnis, der Taufstein |
1564 | ein großer Brand zerstört die Kirche samt Turm und Glocken |
1587 | im heutigen Ostrov(Böhmen) wird die kleine Glocke gegossen, im selben Zeitraum auch die große |
1833 | vollkommener Neubau der Kirche mit 264 Plätzen u.a. auf zwei Emporen |
1836 | die Orgel wird eingebaut |
1856 | Abschluss des Innenausbaus der Kirche |
1917 | die Glocken wären beinahe für den Krieg abtransportiert worden |
1987 | Erneuerung der Ziffernblätter |
1994 | Sanierung des Glockenstuhls |
1995 | Teilsanierung des Daches von Kirchenschiff und -turm |
1999 | Abschluss der seit 1993 laufenden Arbeiten an der Friedhofsmauer |
2002-09 | Innensanierung, Restauration von Altar, Orgel (farblich), Decke, Emporen, Fenstern und Bänken |
2011 | Beginn Orgelrestauration |
Die Steinmüller-Orgel
1835/36 wurde von Christian Gottlob Steinmüller eine Orgel erbaut, die für den Grünhainer Orgelbauer wohl mehr als nur ein regulärer Auftrag gewesen sein dürfte, war diese doch für seinen Geburtsort. Die Außenansicht präsentiert sich in Form eines marmorierten Gehäuses, dass mit vergoldeten Eichenblattzweigen auf rotem Grund verziert ist. Der Orgelprospekt wurde im Gegensatz zu früheren Werken Steinmüllers ebenflächig gestaltet und besticht durch 7 Felder mit 71 Prospektpfeifen. Technisch weist das Instrument eine Schleiflade sowie eine mechanische Ton- und Registertraktur auf. Es besitzt ein Manual und ein Pedal. 13 klingende Register werden angesteuert. Je acht Manubrien befinden sich in einer Vertikalreihe zu beiden Seiten der Klaviatur, welche durch schwarze Untertasten und weiße Semitoni auffällt. Bis heute ist die Orgel, abgesehen von einigen altersbedingten „Marotten“, fast vollständig spielbar. Angesichts der Tatsache, dass bis auf die Prospektpfeifen und das elektrifizierte Gebläse weitestgehend der historische Materialbestand von 1836 vorliegt, erscheint dies umso erstaunlicher und beweist einmal mehr die hervorragende Leistung des Erbauers.