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Drei Kelche: Tiefste Liebe, Abendmahl und himmlische Hochzeit

 

von Gunter Geipel, 28.11.2025

Die Bibel beschreibt die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde als die innige Liebesgemeinschaft von Braut und Bräutigam. Diese Liebesgeschichte wird durch die Symbolik der Kelche besonders deutlich: 

Der Leidenskelch von Gethsemane – Opfer und Hingabe, Brautpreis und Grundlage des Bundes

Jesus betet im Garten Gethsemane: „Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Matthäus 26,39).

Dieser Kelch steht einerseits für das Gericht und die Last der Sünde, die Christus stellvertretend für die Braut getragen hat. Das Übermaß SEINER erlittenen Musshandlungen, SEIN qualvolles Verbluten und Sterben am Kreuz – das war das Trinken des unendlich bitteren Kelches von Gethsemane und Golgatha. 

Dieser Kelch steht damit zugleich für das Übermaß SEINER Liebe. ER trinkt den Kelch des Leides freiwillig und aus Liebe; den Kelch des Todes, damit die Gemeinde den Kelch des Lebens empfangen kann.

Jesus hat damit den Brautpreis bezahlt: SEIN Blut, SEIN eigenes Leben. Der reine und ewige Gottessohn stirbt für sündige Menschen. ER kauft SEINE Braut los, erlöst sie von Sünde, Tod und Teufel. 

Damit war die Grundlage für den ewigen Bund zwischen IHM und SEINER geliebten Braut gelegt. Dieser grausame Kelch ist der Anfang einer unfassbar großen und tiefen Liebesgeschichte: Christus gibt sein Leben als Brautpreis. Die Gemeinde antwortet mit Bekehrung: Reinigung (Buße) und Hingabe. Das ist die Verlobung. Und der Blick reicht nun bis zur größten Hochzeitsfeier aller Zeiten: dem himmlischen Hochzeitsmahl des Lammes. 

Der Abendmahlskelch – der immer wieder getrunkene Kelch der Verlobung

Nach dem jüdischen Hochzeitsritual ist die Verlobung („Kidduschin“, was „Heiligung“ bedeutet) rechtlich bindend. Ein gültiger Bund wird dadurch geschlossen. Aber die Brautleute leben noch getrennt. 

Dazu trinkt das Brautpaar einen Kelch, der die Verlobung besiegelt. Dieser Kelch ist Zeichen der Treue und der Hingabe. So hat auch Christus seine Gemeinde erwählt und durch sein Blut in einen ewigen Bund hineingenommen.

„Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ (Johannes 15,16).

Nun gilt es, auf den 2. Teil der Hochzeitszeremonie zuzugehen. Paulus schreibt: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Christus zuzuführen.“ (2. Korinther 11,2)

Das Abendmahl ist (neben anderen großartigen Bedeutungen) das wiederholte Trinken des Verlobungskelches, ein erneuertes Bekenntnis zur Zugehörigkeit.

„Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird“ (Lukas 22,20).

„Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ (1. Korinther 11,26).

Die Gemeinde trinkt diesen Kelch immer wieder, bis der Bräutigam kommt. Er ist ein Zeichen der Treue, eine Vergewisserung der Erlösung, d.h. des Loskaufs von der Sünde und der Bezahlung des Brautpreises durch den Bräutigam: SEIN Blut, SEIN Leben hat ER gegeben! Und der Kelch ist Ausdruck der sehnsüchtigen Erwartung der „Heimführung“ und der Vorfreude auf den dritten Kelch, den die Gemeinde beim Hochzeitsmahl des Lammes mit Christus trinken wird. 

Der Kelch der himmlischen Hochzeit – Kelch der Vollendung und der ewigen Freude 

Nach einer Wartezeit, in der sich die Braut selbst auf die Vollendung der Hochzeit vorbereitet und der Bräutigam das Hochzeitsgemach liebevoll herrichtet, kommt der zweite Teil der jüdischen Hochzeit. Nisu’in heißt dieses Fest, was „Erhebung“ oder „Erhöhtwerden“ bedeutet. Es ist die „Erhebung“ der Braut ins Haus des Bräutigams, der feierliche öffentliche Beginn des ehelichen Zusammenlebens. Historisch geschah dies oft in einer Prozession, bei der die Braut in feierlichem Zug ins Haus des Bräutigams gebracht wurde. Hier ist es die „Erhebung“ der Gemeinde zu Christus bei der Entrückung. Die Gemeinde wird „erhoben“ und in das Haus des Bräutigams im Himmel gebracht. 

Das Ziel aller Hoffnung ist der Kelch der himmlischen Hochzeit. Christus selbst hat es verheißen: „Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde im Reich meines Vaters“ (Matthäus 26,29).

Und im letzten Buch der Bibel heißt es: „Glückselig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind!“ (Offenbarung 19,9). 

Dieser Kelch ist die Vollendung der unfassbar tiefen und großen Liebesgeschichte. Und diese Liebesgeschichte ist keine schön erfundene „story“, sondern reale Geschichte („history“) und sichere Zukunftsaussicht. Sie ist HIS-STORY: SEINE GSCHICHTE mit uns! 

Über die Vorbereitung der Braut wäre noch viel zu sagen. Für heute soll es zunächst bei der Blicköffnung für das große Geschehen bleiben. Und bei der Ermutigung, das Heilige Abendmahl noch bewusster und mit einem erweiterten Verständnis zu feiern: als Empfang des Brautkelchs, aus dem wir voller Dankbarkeit das Blut des Bräutigams geschenkt bekommen – Erinnerung an SEINEN Leidenskelch. Zugleich ist es der Festkelch des Bundes zwischen Bräutigam und Braut. Und es ist der Kelch des Vorgeschmacks auf die himmlische Hochzeit. „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm!“ (Offenbarung 22,17). 

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