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Wer leitet eigentlich unsere Kirchgemeinde?

von Tilo Kirchhoff, 06.08.2024

Seit nun schon fast vier Jahren gehören wir evangelisch-lutherischen Christen zwischen Kloschwitz und Oberzwota, Tirpersdorf oder Posseck und Reinhardtswalde zur Kirchgemeinde St. Jakobus im Vogtland.

Wir haben uns damals nicht ganz ohne Schmerzen für die Vereinigung zu einer Kirchgemeinde entschieden, um bestimmte Verwaltungsaufgaben gut organisieren und fachgerecht erledigen zu können.

Die Verwaltung und Bewirtschaftung der zum Teil sehr kleinen Friedhöfe wird seitdem gemeinsam geschultert. Gerade im letzteren Bereich erleben Viele, nicht zuletzt die ehrenamtlich engagierten Gemeindeglieder, dass dieser damals große Schritt unseren vertrauten Friedhöfen gut getan hat. Natürlich kann nicht alles gleich und sofort in Ordnung gebracht werden. Aber einiges ist schon passiert.

Auch die Verwaltung ist ziemlich sicher von montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 15 Uhr zu erreichen. Da sind wir aber auch schon bei einem Wermutstropfen. Die vertrauten Pfarrämter in Bobenneukirchen, Kürbitz und Schöneck sind nicht mehr besetzt. Und selbst in Oelsnitz trifft man am Kirchplatz 2 nur gelegentlich Jemanden von der Verwaltung an. Das Pfarramt ist in die ehemalige Friedhofsverwalterwohnung umgezogen. Die Zusammenarbeit aller an einem Ort hat uns manche (auch längere) Ausfälle von Mitarbeitern über Eck tragen lassen. Neue Gewohnheiten haben sich entwickelt. Vieles wird über Telefon und Internet geklärt. Und bei Bedarf kommen die Mitarbeiter unserer Kirchgemeinde vor Ort, um alle notwendigen Dinge zu klären.

Wer denkt sich das alles aus? Wer entscheidet was? Zunächst einmal ist da der Kirchenvorstand. Er hat die Aufgabe, die gesamte Gemeinde im Blick zu haben. Der Kirchenvorstand entscheidet in einem eng begrenzten Rahmen über die Verwendung der finanziellen Mittel. Er beschließt notwendige Ordnungen und Gesetze und vertritt durch seinen Vorsitzenden und seinen Stellvertreter unsere Kirchgemeinde nach außen. Er kümmert sich um die Mitarbeiter und wählt, wenn es Kandidaten gibt, die Pfarrer. Zum Kirchenvorstand gehören die Pfarrer und weitere 16 gewählte und berufene Gemeindeglieder. Der Kirchenvorstand kann Ausschüsse bilden, die ihn in seiner Arbeit unterstützen.

In unserer Kirchgemeinde gibt es aktuell den Friedhofsausschuss und weitere 9 Ortsauschüsse. Die Mitglieder dieser Ausschüsse beruft der Kirchenvorstand. Die Aufgabe des Friedhofsausschusses ist klar. Aber was machen die Ortsauschüsse? Sie kümmern sich um das geistliche Leben in ihrem Bereich. Im Moment sind die Ortsausschüsse für die Bereiche der Kirchgemeinden vor der Vereinigung zuständig. Das kann und wird sich aber ändern. Es kann sein, dass wir zukünftig kleinteiliger arbeiten, also mehr Ortsauschüsse haben. Es können aber auch weniger werden. Das hängt sehr von den Gegebenheiten und dem Engagement im jeweiligen Bereich ab. Die Ortsauschüsse müssen sich schwerpunktmäßig nicht mit den Gesetzen und Verordnungen beschäftigen. In ihrer Arbeit geht es um die Gestaltung des Zusammenlebens als Christen vor Ort. Wie feiern wir was? Wem wird wie geholfen? Was tun wir gemeinsam? Wo laden wir andere zu uns ein und wie bringen wir unseren Glauben in der kronkreten Situation zum Ausdruck? Dafür bekommen sie ein Budget im Haushalt unserer Kirchgemeinde, über welches sie verfügen können. Und natürlich beraten die Ortsausschüsse die Kirchvorsteher. Aber egal, ob Kirchvorsteher, Mitglied in einem Ortsauschuss oder ganz normales Gemeindeglied, gemeinsam ist uns allen, dass wir für unsere Gemeinde beten und sie der Leitung unseres Heilandes Jesus Christus anbefehlen.

Jesus Christus ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei.
(Kolosser 1,18)